TEST

Ja, es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des Herrn festgegründet stehen an der Spitze der Berge, und er wird erhaben sein über alle Höhen, und alle Heiden werden zu ihm strömen. (Jesaja 2,2)

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Freitag, 5. November 2010

Die "Endzeitreden" Jesu?!

Spricht Jesus in den "Endzeitreden" in Matthäus 24 (s. auch Mk 13 und Lk 21) wirklich vom Ende der Welt? Wenn man die Bibel ernst nimmt, dann muss man zu anderen Schlussfolgerungen kommen. Der Begriff "Endzeitreden" steht ja so auch nicht in der Bibel, sondern wurde von Auslegern oder Übersetzern geprägt, die dies in die Überschriften zum Bibeltext hineinschrieben. Im Grundtext gibt es keine Einteilung in Kapitel und Verse. Wenn man das Ende von Kap. 23 liest und den Anfang von Kap. 24, dann sieht man, dass es ein und dieselbe Begebenheit war.


"Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; … Und Jesus trat hinaus und ging von dem Tempel hinweg; und seine Jünger traten herzu, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Sehet ihr nicht alles dieses? wahrlich, ich sage euch: Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird. Als er aber auf dem Ölberge saß, … (Mt 23,38-24,3)"

Kurz nachdem Jesus die Gerichtsandrohungen ausgesprochen hatte (lies dazu das ganze Kapitel 23 von Matthäus), zeigten sie ihm den Tempel. Er sagte, dass nicht ein Stein auf dem anderen bleiben würde, und dann setzte er sich mit seinen Jüngern auf den Ölberg (in english nennt man die Endzeitreden auch den "olivet discourse" übers.: das Ölberg Gespräch). Der Ölberg liegt außerhalb von Jerusalem und man konnte von dort oben die ganze Stadt betrachten. Die Jünger saßen da mit Jesus und schauten direkt auf die Stadt und auf den Tempel hinunter. In ihren Köpfen waren immer noch die Worte von Jesus. Schließlich konnten sie Ihre Neugier nicht mehr zurückhalten und stellten ihm ihre Fragen:

Als er aber auf dem Ölberge saß, traten seine Jünger zu ihm besonders und sprachen: Sage uns, wann wird dieses sein, … (Mt 24,3)

Doch was meinten die Jünger mit „dieses“? Wenn wir den Zusammenhang ihrer Frage sehen, dann lautet sie ganz einfach mit anderen Worten: Wann wird Jerusalem und der Tempel zerstört werden? Nichts deutet darauf hin, dass die Jünger hier eine Frage nach dem Ende der Welt stellen. Erst in der dritten Frage erwähnen sie das Ende des Zeitalters! Wahrscheinlich war dieses von Jesus angekündigte Ereignis in ihrer Vorstellung so unfassbar, dass sie ihm apokalyptische Ausmaße zuschrieben und sich fragten, ob es eventuell mit dem Ende der Welt zu tun haben könnte. Doch zunächst fragen sie ganz einfach nach dem Zeitpunkt der Zerstörung des Tempels.

INNERHALB EINER GENERATION


In Mt 24,34 sagt Jesus:

Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dieses geschehen ist. (Mt 24,34)

Jesus wiederholt hier, was er schon kurz zuvor gesagt hatte:

Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen. (Mt 23,36)

Natürlich stellt uns diese Aussage vor eine sehr entscheidende Frage: Wenn die angekündigten Ereignisse sich innerhalb einer Generation erfüllt haben, so wie Jesus es vorausgesagt hatte, dann kann es nicht sein, dass darin von apokalyptischen Katastrophen am Ende der Welt die Rede ist. Können wir Jesus beim Wort nehmen?

Manche Ausleger weichen hier aus und sagen, man könnte das Wort GENEA mit „Rasse“ übersetzen. Jesus würde also davon sprechen, dass die jüdische Rasse nicht vergehen würde, bevor dies alles ge-schehen sei. Zuallererst bedeutet das Wort GENEA niemals „Rasse“, sondern immer „Geschlecht“ oder „Generation“. Zum zweiten würde eine solche Aussage im Zusammenhang der Gerichtsandrohungen Jesus absolut keinen Sinn machen.

Als weitere Möglichkeit wird gesagt, dass die Generation, die all diese Ereignisse (die von Jesus in Mt 24 beschrieben werden) sehen wird, nicht vergeht. – Erstens passt das nicht zur Aussage von Mt 23 und die Aussage in Mt 24 wäre sinnlos: „Dies alles wird geschehen, und die Generation, die dies alles sieht, wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.“ Es wäre eine völlig unnötige Bemerkung, denn die Generation, die all dies sieht, würde natürlich nicht vergehen, bis sie all dies gesehen hat.

NEIN! Wir müssen Jesus hier wörtlich nehmen. ORIGINES VON ALEXANDRIA (einer der Kirchenväter) sagt dazu:

Ich fordere jeden heraus, meine Aussage als Lüge zu entlarven, wenn ich sage, dass die ganze Jüdische Nation zerstört wurde in weniger als einer Generation später, nachdem Jesus gelitten hat. Denn es waren, so glaube ich, 42 Jahre von der Kreuzigung bis zur Zerstörung Jerusalems.

Alle Dinge, die Jesus als Zeichen für das bevorstehende Gericht – nämlich die Zerstörung Jerusalems – anführt, haben sich minutiös innerhalb dieser 40 Jahre erfüllt. Jesus spricht also nicht von apokalyptischen Geschehnissen am Ende der Welt, sondern von den Dingen, die im Zusammenhang mit der Zerstörung Jerusalems 70 n.Chr. geschahen.

Wenn Jesus nur von Dingen gesprochen hätte, die 2000 Jahre später geschehen würden, dann hätten seine Aussagen für die Jünger damals keine Relevanz gehabt. Zumal Jesus selbst die Aussage macht, dass diese Generation (die zu seiner Zeit lebte) nicht vergehen wird, ehe alles geschehen ist, was er vorausgesagt hatte.

Durch viele spekulative Aussagen und die Verlagerung dieser Geschehnisse in eine ferne (oder für uns nahe) Zukunft, hat sich die Gemeinde oft der Lächerlichkeit preisgegeben. Ein sehr einprägsames Beispiel ist der bekannte Atheist Bertrand Russel. Er benutzte die (angeblich) nicht erfüllte Voraussage Jesus über sein Kommen in seiner Generation als Begründung für seine atheistische Überzeugung:

"Ich bin besorgt über Christus, wie er in den Evangelien dargestellt wird … man findet dort Dinge, die nicht sehr weise sind. ... Er dachte wirklich, dass sein zweites Kommen in den Wolken der Herrlichkeit noch vor dem Tod der Menschen geschieht, die damals lebten …." (Bertrand Russell in “Why I Am Not A Christian” - http://users.drew.edu/~jlenz/whynot.html)

Könnte es sein, dass die Worte Jesus in Matthäus 24 sich genau so erfüllt haben, wie er es vorausgesagt hat? Könnte es sein, dass Bertrand Russel nur eine Begründung für seine atheistische Überzeugung darin fand, weil seine Zeitgenossen die Bibel falsch ausgelegt haben?


Fortsetzung folgt ...

1 Kommentar:

  1. Wo finde ich die Fortsetzung??
    Bin gespannt auf die Auflösung dieses spannenden Themas!

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